Der Kamp-Lintforter Burkhard Linberg hat 48 Jahre lang im Bergbau gearbeitet, er fühlt sich, wie viele Menschen im westlichen Ruhrgebiet, eng mit der Kultur der Montanindustrie verbunden. Daher stammt seine Idee, im Erdgeschoss des Turms der Kamp-Lintforter Zeche Heinrich Friedrich ein Kolumbarium einzurichten. Das bestehende Kolumbarium in der ehemaligen Barbara-Kirche sei fast voll, zudem seien die beiden Friedhöfe gerade für ältere Menschen ungünstig zu erreichen, beschreibt der 79-Jährige die Rahmenbedingungen. Limberg treibt die Verwirklichung seines Plans, über den bereits die regionale Presse berichtete, energisch voran. Mit einem Kolumbarienbauer steht er ebenso in Kontakt wie mit einem Hersteller, der bergbauspezifische Symbole wie die Heilige Barbara oder eine Grubenlampe in Glasscheiben einarbeiten kann.
Unterstützung erhält er dabei vom Kamp-Lintforter Bestatter Axel Schmitz. Bestattungen an besonderen Orten würden im Zuge der allgemeinen Veränderung der Bestattungskultur in Deutschland immer stärker nachgefragt. Schmitz, der auch Bestattungen auf dem Fanfriedhof auf Schalke anbietet, glaubt, dass der starke Bezug zum Bergbau, der sich nicht nur im Ort sondern auch in der möglichen Ausgestaltung eines Kolumbariums zeigen würde, den Standort attraktiv machen könnte.
Damit aus der Vorstellung Burkhard Linbergs Wirklichkeit wird, bedarf es vor allem der Unterstützung und Zustimmung der Stadt Kamp-Lintfort. Diese hat mit der Zeche Friedrich Heinrich jedoch eigene Pläne. Sie soll, wie viele andere Ort im Ruhrgebiet auch, UNESCO-Welterbe und damit Anziehungspunkt für Touristen werden. Der Idee, dort ein Kolumbarium zu errichten, begegnet die Stadt daher eher mit Zurückhaltung. Nach Ansicht Linbergs, der selbst dort gerne seine letzte Ruhe finden würde, blieben das erwartete touristische Erlebnis und der Welterbe-Status durch das nicht öffentlich zugängliche Kolumbarium unberührt. Die Attraktivität als Begräbnisstätte hingegen würde ungemein gesteigert.