„Tag des Bestatterhandwerks“ 2024

Premiere in Rheinland-Pfalz

Am Wochenende 23. und 24. März 2024 fand in Rheinland-Pfalz erstmals der „Tag des Bestatterhandwerks“ statt. Eine Reihe von Bestattungsunternehmen hatte an diesem Wochenende ihre Betriebe für interessierte Besucher aus Gesellschaft, Politik und Medien geöffnet und gab einen Einblick in den, vielen Menschen unbekannten, aber ungemein vielfältigen Arbeitsalltag im Bestatterhandwerk.

 

Auch die Vertreter der Landes- und Regionalpolitik, die am Samstag und Sonntag Unternehmen in ganz Rheinland-Pfalz besuchten, hatten gute Gelegenheit, sich direkt über die Leistungen der örtlichen Bestatter, aber auch über die Wünsche, Sorgen und Nöte der Betriebe zu informieren. 

 

So war Gordon Schnieder, Vorsitzender der Fraktion der CDU im Landtag Rheinland-Pfalz bei Pfaffinger Bestattungen in Mendig zu Gast. Er nutzte den Tag, um Einblick in ein modernes Bestattungsunternehmen mit all seinen Facetten zu erhalten: „Wir müssen bei den Menschen ein anderes Bewusstsein zum Thema Sterben schaffen und es enttabuisieren“, betonte Schnieder im Gespräch mit Betriebsinhaber Marc Pfaffinger, Stefan Höhn und Joana Schöler vom Landesverband sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten Pascal Badziong.

 

Im Bestattungshaus von Jürgen Jacob in Enkenbach-Alsenborn trafen sich Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Verbandsgeschäftsführer Hermann Hubing und Silke Brunck, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn. Dazu kamen zahlreiche Besucher, denn Inhaber Jacob hatte nicht nur sein eigenes Bestattungshaus geöffnet, sondern auch Firmen und Institutionen eingeladen, mit denen der Unternehmer rund um die Themen Bestattung, Abschiednehmen und Trauerbewältigung zusammenarbeitet.

 

GRÜNEN-Landtagsabgeordnete Lisett Stuppy und Simone Momm, Referentin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, besuchten im Rahmen des „Tages des Bestatterhandwerks“ Bestattungen Klotz in Worms. Zusammen mit der Inhaberfamilie warb hier Sandra Appel vom Deutschen Institut für Bestattungskultur für Transparenz und Qualität, die etwa durch Weiterbildung oder die Meisterqualifikation im Bestatterhandwerk erreicht werden könne. Tobias Wiesing, technischer Betriebsberater des Fachverbandes, regte dazu an, schon zu Lebzeiten den Kontakt zum Bestatter suchen.

 

Ähnlich äußerte sich auch Geschäftsführer Hermann Hubing, der bei Wiedenmann Bestattungen in Mainz mit Finanzministerin Doris Ahnen zusammentraf. „Wenn das eigene Ableben noch relativ weit in der Zukunft liegt, fällt die Vorsorge dafür leichter.“ Auch Betriebsinhaber Jörg Wiedenmann sah eine der zentralen Aufgaben des Bestatters in der Vorsorge und Beratung. Aber die Hemmschwelle sei hoch, daher sei es Aufgabe von Verbänden und Betrieben, gute Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.

 

Hierbei half sicher die entspannte Stimmung im Bestattungshaus Kasper in Spay. „Wir wollen einen Einblick in unsere Arbeit geben”, eröffnete Ingrid Kasper in ihrer Begrüßung mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Torsten Welling und DIB-Geschäftsführer Hubing. Nicht zuletzt sei es der Tod, der daran erinnere, auf unser Leben zu schauen. Dies unterstrich auch Hubing: „Für uns steht an diesem Tag des Bestatterhandwerks im Vordergrund, dass Schwellenängste abgebaut werden. Wir wollen Aufklärung bieten, was alles zum Leistungsspektrum des Bestatters gehört.” Der Tod solle mehr ins Leben zurückgeholt werden. Auch er könne nur dazu raten, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen.

 

„Man vergisst leicht, dass die Bestattungsbranche eines der wichtigsten Gewerke darstellt”, erinnerte Torsten Welling in seinem Grußwort und wies auf die Leistungsfähigkeit der Branche hin. Zum Beispiel sei im Umgang mit Trauerregeln und -ritualen aus anderen Kulturen und Religionen besonderes Fachwissen und Einfühlungsvermögen erforderlich.

 

Für Christian Altmaier, Geschäftsführer der Fraktion FREIE WÄHLER im Landtag Rheinland-Pfalz, hat der „Tag des Bestatterhandwerks“ persönlichen Nutzen gebracht: „Wir sprechen über ein Tabu-Thema. Der Tod ist immer noch etwas, über das die Wenigstens unverkrampft sprechen können, daher ist dieser Informationstag für mich sehr lehrreich.“ Altmaier besuchte die Alfons Müller Bestattungsinstitut GmbH in Koblenz-Moselweiß.

 

Dort begrüßte Inhaber und Bestattermeister Stefan Müller seine Gäste im kleinen Trauerraum des Unternehmens, beim Rundgang mit Altmaier sowie Juana Schöler und Tobias Wiesing vom Fachverband kamen ganz unterschiedliche Themen zur Sprache, unter anderem die Situation der Friedhöfe in Koblenz, wie sich die Kosten für eine Beerdigung zusammensetzten oder welche Vorsorge zu Lebzeiten sinnvoll ist, um es den Hinterbliebenen so einfach wie möglich zu machen. 

 

Der „Tag des Bestatterhandwerks“ findet im jährlichen Wechsel in Hessen und Rheinland-Pfalz unter der Schirmherrschaft des zuständigen Ministers statt. Mit ihm wollen die Veranstalter, die Landesinnungsverbände des Bestatterhandwerks in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie das Deutsche Institut für Bestattungskultur noch immer vorhandene Hemmschwellen abbauen und das moderne Berufsbild des Bestatters einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Der nächste „Tag des Bestatterhandwerks“ findet 2025 in Hessen statt.

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